Freitag, 08. Juli 2016

Trotz weiterentwickelter Spiegel und Rückfahrkameras bleibt der „tote Winkel“ eine Gefahr für Fußgänger und Zweiradfahrer im Straßenverkehr. Wo der tote Winkel lauert, das lernten die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Rauhenebrach gestern bei Dagmar Mayer und Erwin Schramm vom ADAC.

Mit dem „toten Winkel“ beschäftigten sich die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Rauhenebrach gemeinsam mit Dagmar Mayer vom ADAC.

Stellvertretend für Schulbus oder Lkw stellte Feuerwehrkommandant Tobias Müller das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr in den Schulhof und so konnte Dagmar Mayer anschaulich vermitteln, wo überall sich tote Winkel befinden – beispielsweise auch direkt vor dem Fahrzeug. „Wenn Du die Frau Ebert nicht siehst, sieht sie Dich auch nicht“, erklärte die ADAC-Fachfrau, nachdem Rektorin Roswitha Ebert am Steuer Platz genommen hatte.

Das Aufeinandertreffen von Lkw oder Bus mit einem Fußgänger oder Radfahrer gehört zu den gefährlichsten Situationen im Straßenverkehr. Jedes Jahr sterben viele Radfahrer oder Fußgänger bei Unfällen mit rechts abbiegenden Lkw – Grund ist meist der „tote Winkel“. Betroffen sind hier oft die schwächsten Verkehrsteilnehmer, nämlich Kinder auf dem Weg zur Schule oder zum Freizeitvergnügen. Auch ein Kind auf dem Gehweg gerät leicht in den „toten Winkel“. Aus diesem Grund hat der ADAC Nordbayern das Verkehrssicherheitsprogramm „Toter Winkel – Todes Winkel“ ins Leben gerufen, bei dem die Kinder anschaulich und praxisorientiert lernen, dieser Gefahrenzone aus dem Weg zu gehen.

„Wenn Ihr den Fahrer nicht seht, dann sieht er Euch auch nicht“, diesen Grundsatz schärfte Dagmar Mayer den Rauhenebracher Schülern ein. Das gilt direkt vor dem Fahrzeug ebenso, wie über den Rückspiegel.

Die Rauhenebracher Lehrkräfte hatten bereits im Vorfeld den Begriff des „toten Winkels“ erarbeitet und Dagmar Mayer war beeindruckt, wie viel sich die Schüler gemerkt hatten. Direkt vor Ort vertiefte sie das Thema dann anschaulich. Nicht nur die Kinder waren überrascht, dass eine ganze Schulklasse in einem solchen toten Winkel „verschwinden“ kann. Dazu lernten die Kinder, wie wichtig der Blickkontakt ist, denn vor wie seitlich oder hinter dem Fahrzeug gilt: Wenn ich den Fahrer sehe (auch im Spiegel), dann kann er mich auch sehen. Allerdings gewährleistet das noch nicht, dass der Fahrer auch immer hinschaut, deshalb erklärte Dagmar Mayer auch: „Lieber mal auf die Vorfahrt verzichten und dafür einen Unfall vermeiden“.

Bericht und Bildmaterial von Sabine Weinbeer