Von den 74 zum Domkapitel Würzburg gehörenden Ortschaften besaßen um 1600 nur 22 eine Schule. Davon im Steigerwald Untersteinbach, Prölsdorf und Oberschleichach.

Die drei letztgenannten Schulen wurden im Jahre 1599 durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn gegründet.

Unsere Schule stand damals am westlichen Rande des Dorfplatzes, unter der Linde.

 

Damals gehörte neben Obersteinbach auch noch Karbach zur Schulgemeinde Untersteinbach.

Dieser Bau wurde im Laufe der Jahre zweimal erweitert. Zuerst, als der Lehrsaal zu klein wurde, erweiterte man diesen und die darunter liegende Wohnung in Richtung Süden.

Im Jahre 1876 wurde das Gebäude um die Wohnung des ehemaligen Gemeindedieners und einem Teil der  Lehrerdienstwohnung erweitert. Die Kosten wurden aus dem Steuersoll aufgebracht.

Die beiden Häuschen, die dort standen, - das Wachhäuschen und das dem Sebastian Graser gehörende Häuschen, wurden abgerissen.

Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl von Untersteinbach durch hinzukommende Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten, aus dem Sudetenland und aus den Volksdeutschen Siedlungen im Donauraum und am Balkan auf 450. Die Schülerzahl stieg damals auf 114. Durch die erhöhte Schülerzahl wurde die Schule 1947 zweiklassig.

Ein neues Schulhaus wurde notwendig und es wurde 1950/51 am Westrande des Dorfes, auf einem Acker, den die Gemeinde von dem Landwirt Josef Kastner durch Grundstückstausch erwarb, gebaut. Die Baukosten betrugen rund 70.000 Mark. Sie wurden aus dem Ertrag des Gemeindewaldes, durch Darlehen bei der Bayerischen Gemeindebank (19.000 Mark) und durch eine Spende des Bayerischen Rundfunks (5000 Mark von der sog. Glückswelle) aufgebracht. Außerdem leisteten die Bewohner von Unter- und Obersteinbach unentgeltlich *Hand und Spanndienste, so dass dadurch fast 10.000 Mark eingespart wurden.

Die Bauaufsicht führte Kreisbaumeister Bühl aus Hassfurt. Die Maurerarbeiten führten die Bauunternehmer Rüttinger, Untersteinbach, und Simon, Wustviel, durch. Die Zimmererarbeiten leitete Zimmermeister Zipfel aus Geusfeld.

Die Schule wurde unter der Amtszeit des Bürgermeisters Josef Rüttinger erbaut und am 21. Oktober 1951 feierlich eingeweiht. Am Montag, den 22. Oktober 1951 begann der Unterricht in der neuen Schule. 

 

Zeichnung von Lehrer Johann Giebisch

Klasslehrer waren:

Erste Klasse: Elisabeth Bürger,

Zweite Klasse: Johann Giebisch.

 

Das alte Schulhaus unter der Dorflinde wurde zu Wohnzwecken vermietet. Das alte Klassenzimmer diente als Gemeindezimmer und wurde zweimal wöchentlich von der landwirtschaftlichen Berufsschule genutzt.

 

 

*Hand- und Spanndienste wurden oft im Dienst der Allgemeinheit erledigt. Das konnte das Setzen von Feldsteinbrücken auf den Äckern, die Erhaltung von Dämmen und der Bau von Ackerwegen und Landstraßen sein. Die dafür benötigten Materialien (Steine, Holz usw.) stellten meist die Behörden zur Verfügung.

Text und Bildmaterial aus der Schulchronik von Lehrer Johann Giebisch

Dorfansicht vor dem Bau der neuen Verbandsschule "Rauhe Ebrach"