Zum 40. Jubiläum der Volksschule in Untersteinbach verwandelte sich deren Leiterin, Roswitha Ebert, in eine chice Moderatorin eines höchst gelungenen Festakts.


Berti Keller fuhr in den 60er und 70er Jahren den knallroten Kleinbus, der die Kinder aus den kleinen Orten zu den zehn verschiedenen Schulhäusern brachte. Sie war nicht nur eine sichere Fahrerin, sondern auch mobiler psychologischer Dienst: „Die Kinder haben sich bei mir ausgeweint, wenn sie ungerechte Noten bekommen haben." Berti Keller war für diese Fälle reichlich mit Taschentüchern ausgestattet – und bei den Kindern war sie nur die „Mutti“. „Meinen eigenen Kindern hat das gar nicht so gefallen, die haben mich dann Mama genannt“, erzählte sie.



Reinhard Rohner war der erste Rektor der Volksschule Rauhenebrach. Nach dem „harten Brot“, den Schulverband zu organisieren, war er Leiter der größten Steigerwald-Schule mit 14 Klassen und über 400 Schülern. In den Anfangszeiten soll es im Lehrerzimmer manchmal etwas hoch hergegangen sein – bisher waren die Lehrer in ihren jeweiligen Schulhäusern ja ihre eigenen Herren. Für diese Zwecke hatte Reinhard Rohner eine kleine Glocke. Sie steht noch immer im Schrank des Rektorenbüros. Heute wird sie jedoch nicht mehr benötigt, wie Roswitha Ebert erklärte.


Lorenz Nastvogel war Gemeinderat in Karbach, als die Landschulreform umgesetzt werden sollte. Das bedeutete in den Gremien schwere Entscheidungen und harte Diskussionen. Da ging es um die Finanzierung und um den Standort des neuen Schulhauses, „da ging's schon hoch her“, erzählte Nastvogel, denn der Verlust der Schule bedeutete auch Verlust von Eigenständigkeit.


Schon in der Bauzeit war Richard Hirt als Hausmeister der Volksschule eingestellt. Er baute mit, fuhr sogar den Baukran. Universal begabt, baute er sogar ein eigenes Winterdienstfahrzeug für die Schule: Ein Räumschild baute er mit einer Mähdrescher-Hydraulik an einen VW-Käfer. Der wurde dann am Abend rückwärts in den überdachten Eingangsbereich der Schule gestellt, damit er am Morgen mit Schwung den Kampf gegen den Steigerwald-Schnee aufnehmen konnte.


Lenore Klaus kam als Junglehrerin in das Schulhaus nach Falsbrunn. Sie erinnert sich heute noch an das „Ungetüm von Ofen“ im Schulsaal. Um den zu „füttern“, musste einmal pro Woche die ganze Klasse zum Schuppen laufen und Brennholz holen. „Jeder Schüler zwei Scheit. Einmal hat uns Schulamtsdirektor Georg Krebs bei dieser Aktion erwischt, da hat er nur mit dem Kopf geschüttelt“, erzählte sie, während auf dem Nebenplatz Georg Krebs herzlich lachen musste.

 

Bericht von Sabine Weinbeer