Sabine Kröner
Schulpsychologin
Im Landkreis Haßberge
Tipps für Eltern
Stufenweise zurück zum Präsenzunterricht
Die meisten SchülerInnen werden sich auf den Unterricht zurück in der Schule freuen und dies problemlos bewältigen. Manchen von ihnen wird es aber auch durch die lange Zeit des Distanzunterrichts schwer(er) fallen, sich wieder auf den Schulalltag mit all seinen Herausforderungen einzustellen. Hierbei kann man sie unterstützen:
· Erwartungen anpassen
Nicht zu viel von sich/ seinem Kind erwarten. Es muss zunächst nicht sofort an die bestmögliche Leistung gedacht werden. Ziel ist erst einmal, sich wieder an die Struktur und den Schulalltag zu gewöhnen.
· Rituale (wieder) einführen/ Tage strukturieren
Am Abend rechtzeitig etwas zur Entspannung machen, für ausreichend Schlaf sorgen. Je nach Alter, z.B. (vor)lesen, spielen (analog, nicht digital), Musik hören.
· Für Ausgleich sorgen
Nach Möglichkeit Bewegung im Freien, Lesen, sich (online) mit Freunden treffen, wenn möglich im Rahmen der Kontaktbeschränkung mit einem Freund/ einer Freundin treffen, anderen Hobbies (die im Augenblick möglich sind) nachgehen.
· Schulweg
Jüngere Kinder fühlen sich vielleicht sicherer, wenn sie einen vertrauten Gegenstand mit in die Schule nehmen können, ältere SchülerInnen können mit einer (!) Freundin/ einem Freund in die Schule gehen/ fahren.
· Guter Kontakt zur Lehrerin/ zum Lehrer
LehrerInnen bei Problemen informieren und bitten, die betroffenen SchülerInnen zu unterstützen, z.B. durch kurze ermutigende Gespräche, positive Rückmeldung.
· Eigene positive Rückmeldung
Auf einem Kalender die Tage mit Smiley/ anderen Symbolen markieren, bei denen der Schultag ohne Schwierigkeiten gelaufen ist; Positiv- Tagebuch: was war heute in der Schule gut, mindestens ein kleiner Eintrag pro Schultag.
· Regelmäßige Entspannungsübungen eintrainieren
z.B. Yoga; Muskel- Anspannungs-/ Entspannungsübungen; bei jüngeren Kindern: Phantasiereisen
· Atemübungen eintrainieren und in angespannten Situationen nutzen
Bewusste Zwerchfellatmung, langsam ein- und ausatmen, dabei mitzählen
· Gemeinsames Gespräch
Bewusst machen, dass schon sehr viele Schultage im Präsenzunterricht gut gelaufen sind, was half dabei, was davon kann man jetzt übernehmen?
· Vertrauen in die Schutzmaßnahmen der Schule stärken
Die Schulen haben sich gut vorbereitet, damit es nicht zu Ansteckungen kommt. Wechsel- bzw. Präsenzunterricht mit Mindestabstand, Maskenpflicht, Desinfektion und Lüften sorgen für bestmögliche Sicherheit.
Sollte es mittelfristig weitere massive Probleme beim regelmäßigen Besuch in der Schule kommen, schulinterne Beratung (BeratungslehrerInnen, SchulpsychologInnen, Mobiler Sonderpädagogischer Dienst, JugendsozialarbeiterInnen an den Schulen) oder außerschulische Fachstellen (z.B. niedergelassene PsychologInnen/ PsychiaterInnen; Beratungsstelle für Familie, Kinder, Jugendliche und Eltern) heranziehen.
Auf den Homepages der Schulen befinden sich Hinweise wo und wie man Unterstützung finden kann.