Dienstag, 26. Juli 2011
Hohe Anerkennung für ein Lebenswerk, Dankbarkeit, viele gute Wünsche, eine Riesentorte und ein paar Tränen – all das prägte die Abschiedsfeier für Rektor Gottfried Henfling an der Volksschule Rauhenebrach.
38 Jahre lang prägte Gottfried Henfling das Schulleben in Rauhenebrach mit, in den letzten elf Jahren als Rektor musste er auch den grundlegendsten Strukturwandel organisieren, den die Schule je erlebte.
18 Grund- und Hauptschulklassen mit 560 Kindern und Jugendlichen bevölkerten das frisch errichtete Schulhaus in Untersteinbach, als Junglehrer Gottfried Henfling hier 1973 nach dem ersten Staatsexamen seinen Dienst antrat.
Die Hauptschule hat sich mittlerweile aufgrund von Schülermangel aufgelöst, Henfling geht als Rektor einer Grundschule mit heute 115 Buben und Mädchen in sechs Klassen.
Für die Organisation dieses Strukturwandels zollten ihm sowohl Landrat Rudolf Handwerker als auch Schulrat Norbert Zwicker höchste Anerkennung.
Konrektorin Roswitha Ebert erinnerte an den enormen Organisationsaufwand während des bezirksübergreifenden Schulverbundes mit Ebrach – vom Ringen mit den beiden Bezirksregierungen im Vorfeld gar nicht zu reden.
Von allen Rednern gewürdigt wurden Henflings pädagogische Begabung, die Hingabe an die Kinder, der gute Draht zu den Eltern und das kollegiale Klima, das er als Chef prägte.
Einen sehr erfolgreichen Lebensabschnitt schließe Gottfried Henfling jetzt ab, so Bürgermeister Oskar Ebert "allerdings hast du jetzt keine Ferien mehr, das musst du akzeptieren".
Ebert freute sich, dass Henfling bereits ankündigte, sich jetzt mit noch mehr Engagement seinem Freundeskreis zu widmen, der die Fabrikschleichacher Ortsgeschichte aufarbeitet.
„Das Gemeindearchiv wäre eine echte Herausforderung für dich“, lud Ebert zu weiteren heimatgeschichtlichen Recherchen ein.
Er dankte Gottfried Henfling „für alles, was du für die Kinder dieser Gemeinde geleistet hast“.
Für den Personalrat verabschiedete sich der frühere Kollege Waldemar Baumann von einem „hilfsbereiten, fleißigen und überaus gut vorbereiteten, fürsorglichen Chef, der uns große pädagogische Freiheit ließ“.
Über diese Aufgeschlossenheit freute sich auch Maria Pfaff, die vor acht Jahren begann, die Mittagsbetreuung aufzubauen. Über 40 Kinder seien hier ab September angemeldet, erklärte sie.
von links: Landrat Rudolf Handwerker, Konrektorin Roswitha Ebert, Marika Henfling, Elternbeiratsvorsitzende Anja Schilling, Gottfried Henfling mit Enkel Lukas, Schulamtsdirektorin Ulrike Brech, Schulrat Norbert Zwicker, Personalratsvorsitzen- der Waldemar Baumann und Bürgermeister Oskar Ebert.
Als passionierter Musiker öffnete Gottfried Henfling die Schultüren auch weit für die Blaskapellen, die gemeinsam mit der Schule die Bläserklassen schufen. Das Ergebnis sind über 60 Kinder, die in der Schule Instrumentalunterricht erhalten. „Das ist richtungsweisend, dass in Rauhenebrach jedes Grundschulkind, das möchte, ein Instrument und Notenlesen lernen kann“, lobte Landrat Rudolf Handwerker.
Mit einer Riesentorte in Form einer Gitarre verabschiedeten sich Elternbeirat und Förderverein vom Rektor, der sich abschließend bei allen bedankte, die ihn durch sein Berufsleben begleiteten und die sich für die Schule engagierten.
Bericht und Bildmaterial von Sabine Weinbeer
Das Kollegium der Volksschule Rauhenebrach verabschiedete sich musikalisch mit dem Beatlessong „Yesterday“.
In Anspielung auf sein Abschiedsgeschenk ließen die Lehrer die „Puppen tanzen“ und schmetterten auf originelle Weise das Lied „La Montanara“.